Donnerstag, 2. Mai 2024: Route des Vins du Médoc / Haut-Médoc

Gelungener Start: alle fünf 1855 klassifizierten Grand Cru Classés aus dem Haut-Médoc wurden mitgebracht – bravo!

Getrunkene Weine:

2013 La Louvière Blanc: Grasige Noten, nasse Wolle, aber auch buttrig, dezent nach Heu duftend, Grapefruit-Häutchen. Ein buntes Sammelsurium, das nach zwei Stunden an der Wärme auseinanderbricht.

2000 La Demoiselle de Sociando-Mallet: Geraniumton, extrem kräutrig, scheint eine schlechte Flasche zu sein.

1995 Sociando-Mallet (cru Bourgeois): Klassisch Bordeaux, Leder und Tabak, dunkle Beeren, Lakritz, Waldboden. Am Gaumen leicht trocken, mittellanges, etwas metallisches Finale.

1986 La Lagune (3e cru classé): Süsslicher Pfeifentabak, dunkle Beeren, sehr würzig, Pilze. Am Gaumen eine Spur Maggi, rund und plüschig, sehr langer, würzigkräutriger Abgang.

1989 La Lagune (3e cru classé): Pinienharz, Moschus, Tabak, Lakritz, am Gaumen samtig, fast süsslich. Beeindruckend langes Finale.

2014 La Lagune (3e cru classé): Dunkle Früchte, kräutrig, Kaffee, etwas Karamell, Graphit, Unterholz. Würziges, sich leicht grün anfühlendes Finale.

2004 Camensac (5e cru classé): Krautig, grüne Peperoni, fehlende Frucht, etwas Lakritz, streng und trocken.

2010 Cantemerle (5e cru classé): Dunkle Beeren, Graphit, Kaffee, animalische Töne. Wirkt noch recht jung, hat genug Energie, um in fünf bis zehn Jahren noch mehr Spass zu machen.

2010 Belgrave (5e cru classé): Schwarze Früchte, laktisch, Dörrfrüchte, Karamell, Schokolade, Tabak. Recht komplex, mit feinen Tanninen und einem langen, leicht süsslichen Abgang.

2009 La Tour Carnet (4e cru classé): Körperreich, rund, dunkle Beeren, Milchkaffee, fast schon likörmässig, feine Kräuter, etwas trockenes, langes Finale.

Der nächste Halt wird in Saint-Estèphe sein, mit (hoffentlich) folgenden Grand cru Classé-Weinen am Start: Cos d’Estournel, Montrose, Calon Ségur, Lafon-Rochet und Cos Labory.

Am Donnerstag grosser Etappenstart: Haut – Médoc Grand Cru Classé 1855 – erlaubte Piraten sind Weissweine aus dem Haut-Médoc!

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Quelle: Wikipedia

Donnerstag, 25. April 2024: Bottlebattle AOC Schaffhausen – AOC Graubünden

Getrunkene Weine:

Graubünden 2018 Completer, Obrecht, Jenins: Quitten, reife Frucht, ätherisch, mit viel Luft immer intensiver werdend. Präsente Säure, spürbare Tannine, noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt.

Schaffhausen 2018 Chardonnay Erste Wahl, Florin, Stein am Rhein: Zitrusnoten, leicht rauchig, etwas Banane, Vanille, Lindenblüten, frische Säure, langes Finale.

Schaffhausen 2019 Klettgau Rheinriesling, Markus Ruch, Neunkirch: Anfangs gelbe Gummibärchen, dezent Petrol, Wachs, Grapefruit, Zitrus. Angenehme Säure, etwas Kohlensäure, mittellanges Finale.

Schaffhausen 2017 Steiner Chardonnay Reserve Stein am Rhein, GVS Weinkellerei Schaffhausen: Quitten, Golden Delicious, buttrig, Kamille, wenig Säure. Schon weit fortgeschritten.

Graubünden 2018 Pinot Noir Valäris, Silas Hörler, Maienfeld/Fläsch: Erdbeeren, Zimt, stoffig und fein saftig, leider leicht pelziges, bitteres Finale.

Schaffhausen 2018 Pinot Noir Blaurock, Florin, Stein am Rhein: Süsslich, gekocht, das ist Pinot, wie er nicht sein sollte. Alkoholisch, Amarone-Kopie.

Schaffhausen 2018 Pinot Noir Skript Chilcheweg, Divino Volg: Ist vor allem eines: bitter, bitter, bitter.

Graubünden 2020 Pinot Noir Reserve Halde Chur, Cottinelli: Erdbeeren, ZImt, pfeffrig, feine Säure, recht langes Finale.

Zürich 2015 Chlosterberg Pinot Noir Grand Cru, Besson-Strasser: Knorr Aromat, da ist irgendwas schiefgelaufen in der Flasche. Nahezu untrinkbar.

Schaffhausen 2003 ZWAA Blauburgunder Osterfingen Oberhallau, Meyer-Baumann: Schmeckt fast wie ein Rum, hat die über 20 Jahre aber so überstanden, dass er noch trinkbar ist. Bourbon Vanille-Duft zum Schluss verführt zu einem letzten Schlückchen.

Burgund 2019 Fixin Village, Marc Rougeot-Dupin: Dezenter Stinker, braucht viel Luft und eine Schütteleinheit, um das Gas loszuwerden. Rote Beeren, Erde, würzig, zurückhaltend vornehm.

Schaffhausen 2017 Gächlingen Schlemmweg Pinot Noir, Markus Ruch: Blutorangen! Vanille, erstaunlich laktisch, dazu ein Furzdüftli, steht sowieso irgendwie quer in der Landschaft, aber endlich ein Rotwein mit Charisma!

Graubünden 2017 Fläscher Pinot Noir H, Christian Hermann: Brotkruste, sehr reife Walderdbeeren, Blutorangen. Salziges, ganz leicht bitteres Finale.

Fazit: Obrechts Completer holte im Alleingang bei den Weissen die Goldmedaille für Graubünden, dicht gefolgt vom überraschenden Stein am Rhein Chardonnay von Florin. Bei den Roten geht der Sieg nach Schaffhausen an Markus Ruchs Schlemmweg, knapp dahinter der Fläscher Pinot Noir H von Christian Hermann. Einige Rotweine enttäuschten, der Burgunder Pirat schwang nicht obenaus.